Gemeinsam stark mit Musik – das ist das Anliegen der
LUDWIGSBURGER MUSIKIMPULSE, eines erfolgreichen musikalischen Frühförderprogramms der Jugendmusikschule Ludwigsburg vor Ort an Kindergärten und Grundschulen.
Mit dieser wertvollen Arbeit wird, ergänzend zum Schulunterricht, Kindern und Jugendlichen unabhängig ihres sozialen Standes die Möglichkeit zu qualifiziertem Zugang zu eigenem musikalischem Erleben eröffnet.
Spenden sind eine der wichtigsten Bausteine, um die kontinuierliche Weiterführung dieses Bildungsprogramms zu sichern. Besonders sozial Schwachen soll weiterhin finanziell die Möglichkeit geboten werden, diese musikalische Bildung an Musikinstrumenten wahrnehmen zu können.
Mit diesem besonderen Benefizkonzert am 06. Juli 2025 – einem Weltmusikkonzert – möchte die mario-pradella-stiftung das Projekt: LUDWIGSBURGER MUSIKIMPULSE fördern.
Musiker- und Musikerinnen vom Weltmusikensemble der Jugendmusikschule Ludwigsburg werden uns mit ihren landestypischen Musikinstrumenten, Gesängen und Klängen verzaubern.
Die international erfolgreiche Sängerin und Songwriterin Lily Marange wird mit ihren internationalen Liebesliedern durch ihr Spiel und ihren Gesang unsere Herzen berühren. Oliver Dermann wird brillieren durch seine in unnachahmlicher Art vorgetragenen Texte.
Lasst uns gemeinsam dieses Benefizkonzert zu einem nachhaltigen und nachklingenden musikalischen Erlebnis werden lassen.
Wir appellieren an Ihre Herzen, dieses Projekt durch viele und großzügige Spenden zu unterstützen.
DANKE !
Ulrich Pradella
Stiftungsvorstand der mario-pradella-stiftung
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Ses
Die Weltmusikband der Jugendmusikschule Ludwigsburg e.V.
Programm:
Dağlar Gibi Dağları / La Comida la Mañana | Trad. Türkei / Trad. Spanien |
La Rosa Enflorece | Trad. Spanien |
Tansamalım | Trad. Zentralasien |
Yine Bir Gül Nihal | Ismail Dede Efendi (Türkei 1778 – 1846) |
Es saß ein klein wild Vögelein | Siebenbürgen (16. Jh.) |
Besetzung:
Emil Deeg, Ukulele
Jonathan Friedmann, E-Bass
Katharina Jansen, Euphonium
Antonio Laurenzano, Gitarre
Linus Löthe, Gitarre
Peter Pelz, Rahmentrommeln
Chris-Erik Petzold, Mandoline
Elke Petzold, Akkordeon
Sıla Yumrutepe, Gesang
und bei „Es saß ein klein wild Vögelein“: Lily Marange, Gesang
Bedeutung der gespielten Weltmusiktitel:
„Ses“
Die Weltmusikband der Jugendmusikschule Ludwigsburg e.V.
… wurde 2016 an der Jugendmusikschule Ludwigsburg gegründet und setzt sich aus Schülern der Musikschule sowie der Lehrkraft Peter Pelz, dem Gründer und Leiter des Ensembles, zusammen.
„Ses“ ist ein Begriff aus der türkischen Sprache und bedeutet „Klang, Laut, Ton“, aber auch „Stimme, Gesang“.
Das Repertoire des Ensembles orientiert sich an der Volks- und Kunstmusik der verschiedenen Kulturen der Welt und umfasst bis jetzt deutsche, türkische und kurdische Lieder sowie Musikstücke aus verschiedenen europäischen Ländern, aber auch aus Afrika, dem Balkan und Zentralasien. Auch Klassiker der Popmusik gehören zum Repertoire der Band.
Das Ensemble trat schon bald nach der Gründung regelmässig bei zahlreichen Veranstaltungen in Ludwigsburg auf, wie z.B. 2017 bei der „Langen Nacht der Inklusion“ im Scala oder der Veranstaltung „Haus der Kulturen“ im „Museum Industrie Kultur“ der Stadt Ludwigsburg, 2018 bei „Open Stages: Kulturen aus aller Welt“ der Tanz & Theater Werkstatt oder 2019 beim „Schools Day“ der Schlossfestspiele Ludwigsburg im Forum. Seitdem wurde die Band regelmäßig für Veranstaltungen im interkulturellen Bereich gebucht.
Zum Profil der Band gehören der interkulturelle Dialog sowie die Offenheit und der Respekt gegenüber anderen Kulturen, was wir als Bereicherung und als Unterstützung für unsere eigene künstlerische Arbeit empfinden.
Informationen zum Programm
Dağlar Gibi Dağları / La Comida la Mañana
Dieses Lied existiert mit leichten Abweichungen in der Melodieführung und einem veränderten Text sowohl in der türkischen Volksmusik als auch in der Musik der Juden im arabisch besetzten Spanien des 8. – 15. Jahrhunderts.
Die genaue Entstehungsgeschichte der Melodie liegt im Dunkeln, aber wahrscheinlich war es so, dass „La Comida la Mañana“ zuerst von den spanischen Juden, den „Sepharden“, in ihrer Sprache, dem „Ladino“ genannten Judenspanisch, gesungen wurde.
Die Gesellschaft des arabisch besetzten Spaniens dieser Zeit bestand aus Christen, Juden und Muslims, die relativ friedlich zusammen lebten und deren religiöse und kulturelle Unterschiede von den arabischen Herrschern toleriert wurden. Als die christlichen Milizen dann aber gegen Ende des 15. Jahrhunderts das spanische Festland in einem schier endlosen Krieg zurückeroberten, mussten die Sepharden entweder zum christlichen Glauben konvertieren oder das Land verlassen. Viele flüchteten daher in das damals riesige Osmanische Reich, das auch große Teile Nordafrikas umfasste und sich daher als Fluchtweg anbot.
So kam die Melodie wahrscheinlich in die Türkei, wurde in der Melodieführung angepasst und der Text wandelte sich von einem Liebeslied mit latent erotischen Anklängen zu einer Naturbeschreibung der Schwarzmeerküste.
Wir haben beide Fassungen dieser Melodie „miteinander verheiratet“, und unsere Sängerin bringt es zuerst in türkischer Sprache und dann in „Ladino“, dem alten Judenspanisch, zu Gehör.
La Rosa Enflorece
Dieses Lied ist aus dem von den Arabern besetzten Spanien des 8. bis 15. Jahrhundert überliefert, einer Zeit relativer religiöser Toleranz und kultureller Blüte, in der die Kulturen der Muslime, Christen und Juden friedlich koexistierten und sich gegenseitig beeinflussten.
Nach der Eroberung großer Teile der Iberischen Halbinsel durch die Mauren im 8. Jahrhundert entstand das maurische Königreich „Al-Andalus“, das sich von Süd-Spanien bis nach Portugal erstreckte.
In Al-Andalus herrschte im Allgemeinen eine Politik der Toleranz gegenüber den dort lebenden Christen und Juden, die als „Schutzbefohlene“ galten und eine gewisse Autonomie genossen.
Es entwickelte sich eine einzigartige multikulturelle Gesellschaft, in der die drei Glaubensrichtungen in relativer Harmonie zusammenlebten und sich kulturell befruchteten. Jüdische und christliche Gelehrte und Künstler trugen zur kulturellen Blütezeit bei und profitierten von der Offenheit der muslimischen Herrscher gegenüber anderen Kulturen. Diese Periode relativer Toleranz und des friedlichen Zusammenlebens wird oft als „Goldenes Zeitalter“ der jüdischen Kultur in Spanien bezeichnet.
Mit der „Reconquista“, der Wiedereroberung durch die christlichen Königreiche ab dem 11. Jahrhundert endete diese multikulturelle Epoche allmählich. Nach 1492 wurden Juden und Muslime entweder vertrieben oder zwangskonvertiert.
„La Rosa Enflorece“ ist ein traditionelles Lied, das von den Sepharden, den aus Spanien vertriebenen Juden, gesungen wurde. Es handelt sich um ein sehr beliebtes Liebeslied mit einer eingängigen Melodie. Der Text ist in „Ladino“, dem alten Judenspanisch mit hebräischem und aramäischem Einschlag verfasst. Er besingt die Blüte einer Rose als Metapher für die Liebe. Die Zeilen „La rosa enflorece, mi alma la adora“ bedeuten übersetzt „Die Rose erblüht, meine Seele verehrt sie“.
Das Lied wurde über Jahrhunderte in der sephardischen Tradition weitergegeben und ist bis heute ein fester Bestandteil des sephardischen Liedguts. Es wird gerne bei Festen und Feiern gesungen und erfreut sich auch in der westlichen zeitgenössischen Weltmusik großer Beliebtheit.
Tansamalım
Ein altes Liebeslied aus Zentralasien, wahrscheinlich aus Aserbeidschan. Die Sprache des Textes ist in einem alten Turkdialekt gehalten, der heute kaum noch gesprochen wird.
Wir haben dieses Lied von Dr. Rahmi Oruç Güvenç gelernt, der an der Marmara Universität von Istanbul das „Zentrum für die Erforschung und Anwendung der Türkischen Musik“ gegründet und bis zu seinem Tod geleitet hat. Dort hat er die reiche Tradition der altorientalischen Musiktherapie und die heilsame Wirkung der alten türkischen und zentralasiatischen Musik auf den Menschen erforscht. Tansamalim gehörte zum Kernrepertoire seiner Gruppe „Tümata“.
Yine Bir Gül Nihal
… ist ein Lied des türkischen Komponisten Ismail Dede Efendi aus dem 18. Jhdt. Dede Efendi ist ein sehr bedeutender Komponist der türkisch-osmanischen Musik. Er gilt als der „Mozart der Türkei“ und hat sich auch sehr intensiv mit der europäischen Musiktradition beschäftigt.
Die türkische Gesellschaft zu dieser Zeit war sehr weltoffen und hat einen regen kulturellen Austausch mit der westlichen Kultur gepflegt. Bereits im 16. Jahrhundert gaben eingeladene europäische Musiker Konzerte in Istanbul, Johann Strauss schrieb seinen Walzer „Märchen aus dem Orient“ für Abdülhamid II., der Hof hörte Aufführungen von Franz Liszt, als Leiter des unter Mahmud II. neu gegründeten Orchesters wurde Guiseppe Donizetti berufen, und Atatürk führte in der Türkei die Staatsoper ein und holte Carl Ebert von der Deutschen Oper Berlin, um ein Konservatorium aufzubauen.
Dem Stück merkt man die Auseinandersetzung mit europäischen Musiktraditionen auch an: es klingt gar nicht typisch türkisch, sondern ist im Walzertakt geschrieben und folgt den Gesetzmäßigkeiten der klassischen westlichen Harmonielehre.
Es saß ein klein wild Vögelein
Ein altes deutsches Lied aus dem 16. Jhdt., das aus dem deutschen Siedlungsgebiet Siebenbürgen in Rumänien überliefert ist. Damals wie heute mussten Menschen ihre Heimat verlassen, um Krieg, Verfolgung und Hunger hinter sich zu lassen und Sicherheit, Arbeit und Brot zu finden.
Der Text handelt von der Idee der persönlichen Freiheit, die sich nicht kaufen lässt. Gold und Seide sollen den kleinen Vogel bestechen, sich entgegen seiner Natur in einen Käfig sperren zu lassen, wogegen sich dieser aber, im Bewusstsein des kostbaren Guts seiner Freiheit, zur Wehr setzt.
Lily Marange
ist eine Singer/Songwriterin im POP/Acoustic Genre und Pianistin.
Sie ist tätig an der Jugendmusikschule Ludwigsburg als Musikimpulslehrerin und als Gesangs- und Klavierlehrerin an der Klangschule Tamm.
Mehrere Jahre war sie mit Liveauftritten und in Shows in den USA, unter anderen in Cleveland, Houston und San Diego unterwegs, die von der Afton Booking Agency organisiert wurden. Eine Reihe von Auftritten bestritt sie mit der lokalen Band „The Sensations“ und nahm an internationalen Songwriter Contests teil. Lily arbeite mit dem 6-fachen Oscar-, Grammy- und Golden Globe nominierten Hit-Songwriter Jud Friedman zusammen. Dieser nahm in seinem Produktionsstudio einen seiner Songs „The Thruth Is“ mit Lily auf. Im Jahr 2024 arbeitete Lily Marange mit dem US-amerikanischen Musikproduzenten Zach Wolf an der Aufnahme ihrer neuen Single „TU-Du“, die im Januar 2025 veröffentlicht wurde.
Sie hatte mehrere Auftritte in ihrem Heimatland Armenien als auch in verschiedenen europäischen Ländern.
In den letzten Jahren hört man sie vor allem im Großraum Stuttgart, wo sie sich bei verschiedenen Veranstaltungen einen Namen für herausragende Kunst gemacht hat, denn es lassen einen kaum diese wunderbar gefühlvolle Stimme und das leidenschaftliche und ebenso virtuose Klavierspiel unberührt, wenn Lily ihre eigenen Songs präsentiert.
Oliver Dermann,
geb.1979 in Stuttgart, studierte Schulmusik mit Leistungsfach Klavier bei Prof. Wolfgang Bloser sowie Jazz- und Popularmusik bei Uli Gutscher an der Musikhochschule Stuttgart. Darüber hinaus absolvierte er ein Studium der Sprechkunst und Kommunikationspädagogik bei Prof. Ulrike Maier-Hillenbrand mit Abschluss zum Diplomsprecher / Diplomsprecherzieher. Er arbeitet als Musiklehrer mit Schwerpunkt in der Bigband- und Chorleitungsarbeit am Albert-Einstein-Gymnasium in Böblingen und tritt als Sprecher und Moderator im Raum Stuttgart auf.